Der NABU

Chronik des DBV/ 

der NABU Gruppe Land Hadeln 

 

Gründungsdatum: 01.07.1979 (DBV)

 

Absicht der Gründer um den 1. Vorsitzenden Manfred Fetz aus Belum und 4 seiner Kollegen der Haupt-und Realschule Cadenberge war es, aktiven Naturschutz im Rahmen einer regionalen großen Naturschutzorganisation, des Deutschen Bundes für Vogelschutz (DBV) im Altkreis Hadeln zu etablieren. 

Erste Aktivitäten: 

Schutzgebiet Nördlicher Ostesee: Zuwegung und Betreuung des Vogelbeobachtungsunterstandes.

Entkusselung am Fünfseen Gebiet, Gemeinde Wanna

Nistkästenanbringung und Betreuung im Osteseegebiet und Anlage Rundwanderweg

jährliche Exkursionen nach Neuwerk mit Übernachtungen im Stroh, Meißendorfer Teiche,

Plön-Howacht, Otterzentrum Hankensbüttel

monatl. Wasservogelzählung für staatl. Vogelwarte von Altenbruch bis zur Oste

Betreuung des NSG Balksee

Pacht des Flurstücks Oberndorf Braak, ehemaliger Feldhof

 

Februar 1987 Wechsel im Vorstandsamt: Karl- Heinz Rademacher, Rektor der Grundschule Oberndorf

1988 beantragte der DBV die Unterschutzstellung des Außendeichgebietes Schnook an der Oste zwischen Geversdorf und Oberndorf, wegen seiner Bedeutung für Wiesenbrüter.

 

Februar 1990 Wechsel im Vorstandsamt:  Udo Homann aus Wingst, Lehrer in Oberndorf 

 

Es fand ein Namens- als auch ein Kurswechsel statt. Die Hadler Gruppe wurde Bestandteil des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) und verlagerte gleichzeitig ihre Arbeitsschwerpunkte vom Schutz des einzelnen Vogels oder der einzelnen Art hin zum Schutz von Ökosystemen und zum Umweltschutz im allgemeinen. 

 

1995 legte die Bezirksregierung den Verordnungsentwurf für das 265 ha große Areal im Schnook vor. Da hatte es bereits Einbußen durch Grünlandumbruch in Ackerland und Brachfallen von Flächen erlitten. Das Land Niedersachsen erwarb daraufhin große Flächen, um angemessene Bewirtschaftungsbedingungen zu schaffen. 

1999 erwarb die NABU Gruppe Land Hadeln, seit März 1998 unter dem Vorsitz von Gudrun Hardekopf, Otterndorf, ca 14 ha Grünland im Schnook um die Unterschutzstellung voranzubringen. Die Niedersächsische Landesregierung hatte ein Programm aufgelegt, bei dem Naturschutzvereine bei 10% Eigenanteil ( 252.000 DM) Land für den Vogelschutz, speziell Wiesenbrüter kaufen konnten. 

 

Durch den Tod unserer 1. Vorsitzenden Gudrun Hardekopf im November 2001 benötigten wir einen neuen Vorsitz.

Bei der JHV im Februar 2002 wurde Fritz Bechinger  *17.01.1938 aus Wingst ( Tierinspektor / Zooleiter) einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. 

2001 bereits wurde er zum Naturschutzbeauftragten des Landkreises Cuxhaven berufen und war Ansprechpartner für den Bereich der Samtgemeinden Land Hadeln, Hemmoor und Börde Lamstedt und konnte somit seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz in Sachen Natur einbringen.

Da Fritz bereits bei den Verkaufsverhandlungen unseres bis dahin größten Engagements, nämlich den Ankauf von den 14,5 ha Grünland im Schnook, maßgeblich beteiligt war, bot er die besten Voraussetzungen. In Absprache mit dem NLWKN optimierten wir die Fläche für den Schutz der Wiesen-und Watvögel. Es wurden 4 Rohre verlegt, die eine Verbindung zur Dove Oste schufen, so dass der Wasserstand für die Fläche je nach Jahreszeit optimal geregelt werden konnte.  Auch wurde das von der Jägerschaft angelegte Wildgehölz gerodet, da sich dort Prädatoren wie der Fuchs zurückzog, sowie sich auch Rabenkrähen dort angesiedelt hatten. Das ist kontraproduktiv zum Wiesenvogelschutz.

Fritz Hauptaugenmerk galt dem Schutz der Natur an der unteren Oste und insbesondere an der Ostemündung mit ihrer artenreiche Vogelwelt, neben dem Schutz der Gänse und Limikolen auch deren Symboltier, dem Seeadler.

Weitere Aktivitäten von Fritz waren die 2 wöchentlichen Wasservogelzählungen für das NLWKN am Hadelner- und Belumer Außendeich und dem Ostesee, ebenso war er aktiver Seeadler-, Kranich-, Wanderfalkenschützer. Gelegeschutz von Großen Brachvögeln war ihm ein großes Anliegen, ebenso war er ein engagierter Fischotterfährtenleser. 

Am Ostesee, am Mühedeich und im Wingster Wald wurden Vogelnisthilfen aufgehängt und jährlich gereinigt. 

Er organisierte und plante Naturschutztreffs, Exkursionen, Reisen, Arbeitseinsätze, schrieb Gutachten zu geplanten Windkraftanlagen und öffentlich wirksamen Stellungnahmen. 

In Anerkennung seines Einsatzes für die Natur wurde er 2007 mit dem "goldenen Hecht" der AG Osteland ausgezeichnet.

In Einvernehmen mit dem niedersächsischen Umweltminister und der Jägerschaft, hat Fritz darauf hingewiesen, dass die Verfolgung von Greifvögeln mit Giftködern keine zu bagatellisierende Ordnungswidrigkeit darstellt, sondern eine Straftat, die von einem hohen Maß an krimineller Energie zeugt ( 2005 und 2006 wurden mindesten 3 Seeadler vergiftet)

Fritz entdeckte in der aufgelassenen Sandgrube in Wohlenbeck eine Population Kreuzkröten. Nach Kontaktaufnahme mit dem Eigentümer, der Heidelberg Zement und der UNB LK Cuxhaven erhielt er die Genehmigung, das Gelände zu entkusseln. Über viele Jahre haben er und sein Team der Nabugruppe mit Spaten und Astschere den Aufwuchs, hauptsächlich Kiefern, versucht einzudämmen. Leider ohne Erfolg. Man kämpfte gegen Riesen, dass schafft nur schweres Gerät. 

 

Nach langer und geduldig ertragener schwerer Erkrankung verstarb Fritz Bechinger am 04.August 2020 im Alter von 82 Jahren.

 

Februar 2020 Wechsel im Vorstandsamt: Martin Behrmann, Neuenkirchen, Serviceleiter

 

Die BVV - das höchste Gremium des NABU.
Die BVV - das höchste Gremium des NABU. Foto: NABU/ Becker & Bredel

Organisationsstruktur

Heute setzen sich rund als 900.000 NABU-Mitglieder und -Förderer ( Stand Januar 2023 einschließlich LBV) für die Natur ein. Sie sind in rund 2.000 lokalen Kreisverbänden und Gruppen in ganz Deutschland organisiert und vornehmlich ehrenamtlich tätig. In den Landesverbänden und auf Bundesebene leisten hauptamtlich besetzte Geschäftsstellen Naturschutzarbeit. Die vielen bundesweiten Mitglieder des NABU sind nicht nur stille Förderer: Sie bestimmen mit und entscheiden, wie sich der Verband entwickelt. Auf lokaler Ebene kommen die Mitglieder zu Vollversammlungen in den Gruppen zusammen und wählen dort die Delegierte für die Verbandsparlamente auf Kreis- und Landesverbandsebene. Spitzenorgan des NABU ist die Bundesvertreter-versammlung, welche den Haushalt beschließt, das Präsidium wählt und über inhaltliche Weichenstellungen entscheidet.

Lina Hähnle - Gründerin des NABU
Lina Hähnle - Gründerin des NABU. Foto: Archiv Magda & Wilfried Knöring

Geschichte

Der NABU wurde 1899 in Stuttgart von Lina Hähnle als "Bund für Vogelschutz" (BfV) gegründet. In den Jahren 1938 bis 1945 als "Reichsbund für Vogelschutz" gleichgeschaltet, erfolgte ab 1946 der Wiederaufbau als BfV. 1965 hat sich der Verband in "Deutscher Bund für Vogelschutz" (DBV) umbenannt und in Landesverbände untergliedert. Im Jahr 1990 fand dann der Zusammenschluss mit den in der ehemaligen DDR neu gegründeten Landesverbänden zum Naturschutzbund Deutschland (NABU) statt.